Bernd Gutschi
Datenschnittstelle und Labortestung
Ausgangslage
Die Diplomarbeit wird gemeinsam mit der Firma Omya GmbH umgesetzt. Omya entwickelt in
Kooperation mit der Firma About ein KI-System zur Überwachung und Optimierung von
Bergbaumaschinen.
Aktuell werden Parameter wie Position, Geschwindigkeit und Beschleunigung aufgezeichnet. Das
System wird um eine kontinuierliche und temperaturkompensierte Treibstoffverbrauchsmessung
erweitert.
Themenstellung
Es ist eine robuste und für Kevlar-verstärkte Treibstoffschläuche
geeignete Treibstoffverbrauchsmessung für Bergbaumaschinen zu entwickeln. Der Prototyp des
Messsystems soll in einem Radlader L586 der Marke Liebherr eingesetzt werden.
Herr Ulbing ist für die Konzeption des Messsystems und die Auswahl eines geeigneten
Sensors verantwortlich. Weiters wird das Messsystem unter Laborbedingungen kalibriert und einer
Evaluierung im Feld unterzogen.
Herr Gutschi stellt eine Schnittstelle zur Datenanbindung des Messsystems an das vorhandene
KISystem bereit und realisiert einen Prototypen zur Labortestung.
Zielsetzung
Es wird der momentane Treibstoffverbrauch bis zu einem Volumenstrom von 1500 ml/min im
Sekundentakt und mit einer geringen Messunsicherheit von unter 5% erfasst. Das
Messsystem ist flexibel für unterschiedliche
Bergbaumaschinentypen einsetzbar und kann mittels einer Datenschnittstelle an das KI-System
angebunden werden. Die Garantieansprüche der Bergbaugerätehersteller bleiben gewahrt.
Geplantes Ergebnis der individuellen Themenstellungen
Ulbing, Maximilian: Recherche und Auswahl eines Durchflusssensors; Evaluierung, Kalibrierung und
Feldtestung
Gutschi, Bernd: Messwerterfassung und -aufbereitung; Datenschnittstelle; Laborprototyp
Für eine bessere Erklärung, hier ein kurzes Gedankenspiel.
Sie Minenleiter in einem Bergbau, in welchem im Jahr 4 Millionen Tonnen Gestein
abgebaut werden.
In einem Jahr gibt es meist um die 250 Werktage. Somit werden täglich 16.000t
Material gesprengt, aussortiert, verführt, gebrochen und verarbeitet.
Um diese Mengen an Material Täglich zu verarbeiten werden Baufahrzeuge in einem
anderen Ausmaß benötigt.
Die Koordination dieser Baufahrzeuge stellt eine große Herausforderung dar. Um diese
Arbeit zu erlichtern gibt es das Datenlogger-System der About GmbH.
Das Ziel dabei ist es, die Daten zu analysieren und auszuwerten, um die
Bergbauprozesse wie Laden und Entladen der Schwer-LKW, aber auch vorbereitende
Tätigkeiten
und Stillstände und Kraftfahrzeuge automatisiert zu erkennen und damit die
Förderzyklen zu optimieren.
Grundsätzlich besteht das Projekt aus zwei Sensoren, welche hin und Rückfluss
messen. Diese zwei Sensoren werden dann, mithilfe eines Messumformers, ausgewertet.
Im nächsten Schritt wird eine Differenz aus den Durchflussmessungen gebildet. Daraus
resultiert der tatsächliche Verbrauch des Motors. Diese Größe wird die Einheit
[Masse/Zeiteinheit] haben, beispielsweiße [kg/h]. Dies ist damit zu begründen, dass
die Massendichte des Treibstoffs stark temperaturabhängig ist.
Dieser Wert wird dann Mithilfe eines Pegelwandler-Bausteines in ein
RS485 Signal umgewandelt. Über diese Schnittstelle werden die Daten zu dem
Industrie-Computer der Firma Abaut weitergeleitet. Dort werden diese Daten
verarbeitet und mit den anderen Daten gemeinsam, für die Künstliche Intelligenz zur
Aufbereitung, bereitgestellt.
Die Anforderung liegt darin, dass die Sensoren im Sekundentakt Daten liefern. Diese
genaue Auflösung ist nötig, um bei den verschiedenen Tätigkeiten einen genauen
Treibstoffverbrauchen zu sehen. Weiters muss bei der Messung die Dichte des
Treibstoffes berücksichtigt werden. Damit ist die thermische Ausdehnung gemeint.
Da sich Flüssigkeiten bei steigender Temperatur ausdehnen, würde im Sommer (bei
einer reinen volumetrischen Messung) ein ganz anderer Wert gemessen werden als im
Winter.
Um diesen Effekt zu umgehen, kann entweder ein Volum Meter in Kombination mit einer
Temperaturmessung oder ein Massenmeter eingesetzt werden.
Im laufe der Recherche hat man sich für ein Coriolis-Massendurchflussmesser der Firma Endress+Hauser entschieden.